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Abgasskandal: Welche Rückrufe sind 2025 noch aktuell?
Auch im Jahr 2025 erhalten betroffene Autofahrer Rückrufbriefe.
Der Abgasskandal hat Millionen Autofahrer betroffen. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe, aktuelle Rückrufe in Deutschland (Stand April 2025), Ihre Rechte auf Entschädigung und den Ablauf eines Rückrufs.
Was war der Abgasskandal? Eine Zusammenfassung der Ereignisse
Der Abgasskandal, der im September 2015 seinen Anfang nahm, erschütterte die Automobilindustrie weltweit. Ausgelöst durch die Enthüllung von Volkswagen, dass in großem Umfang Software eingesetzt wurde, um bei Abgastests niedrigere Stickoxidwerte (NOx) vorzutäuschen als im realen Fahrbetrieb, zog der Skandal weite Kreise und betraf zahlreiche Hersteller und Millionen von Fahrzeugen.
- Enthüllung: Volkswagen räumte den Einsatz manipulierter Software ein.
- Betroffene Modelle: Weltweit waren Millionen von Diesel-Fahrzeugen verschiedener Marken des VW-Konzerns betroffen.
- Untersuchungen: Zahlreiche nationale und internationale Behörden nahmen Ermittlungen auf.
- Folgen: Der Skandal führte zu hohen Strafzahlungen, Rückrufen und einem erheblichen Imageschaden für die betroffenen Hersteller.
Die Folgen für Verbraucher: Wertverlust, Rückrufe und Entschädigungen
Die Auswirkungen des Abgasskandals auf Verbraucher waren vielfältig und oft negativ:
- Wertverlust: Viele betroffene Fahrzeuge erlitten einen deutlichen Wertverlust auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
- Rückrufe: Die Hersteller riefen Millionen von Fahrzeugen zurück, um Software-Updates durchzuführen.
- Verunsicherung: Viele Fahrzeughalter waren verunsichert bezüglich der Zuverlässigkeit und des Emissionsverhaltens ihrer Fahrzeuge.
- Entschädigungszahlungen: In einigen Ländern, darunter Deutschland, erhielten Verbraucher Entschädigungszahlungen von den Herstellern.
Aktuelle Rückrufe in Deutschland: Betroffene Marken und Modelle (Stand April 2025)
Auch Jahre nach dem initialen Skandal gibt es weiterhin Rückrufe im Zusammenhang mit Emissionen und potenziellen Software-Manipulationen. Hier eine Übersicht über einige aktuelle Rückrufe (Stand April 2025):
Marke |
Modell |
Baujahr(e) |
Grund des Rückrufs |
Volkswagen |
Diverse Diesel-Modelle (z.B. Golf, Passat, Tiguan) |
2015-2018 |
Überprüfung und Update der Motorsteuerungssoftware |
Audi |
A4, A5, A6, A7, A8 (Diesel) |
2014-2019 |
Mögliche unzulässige Abschalteinrichtungen |
Mercedes-Benz |
C-Klasse, E-Klasse, GLC (Diesel) |
2012-2018 |
Software-Update zur Reduzierung von NOx-Emissionen |
BMW |
5er und 7er Reihe (Diesel) |
2016-2018 |
Freiwilliges Software-Update zur Emissionsoptimierung |
Hinweis: Diese Tabelle enthält eine Auswahl aktueller Rückrufe und ist nicht vollständig. Fahrzeughalter sollten regelmäßig die offiziellen Kanäle der Hersteller und des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) auf Rückrufinformationen prüfen.
So läuft ein Rückruf ab: Ihre Rechte und Pflichten als Fahrzeughalter
Wenn Ihr Fahrzeug von einem Rückruf betroffen ist, folgt in der Regel ein standardisierter Prozess:
1.
Benachrichtigung durch den Hersteller
Sie erhalten in der Regel per Post eine Benachrichtigung vom Fahrzeughersteller. Dieses Schreiben informiert Sie über den Grund des Rückrufs, die betroffenen Modelle und die notwendigen Maßnahmen.
2.
Terminvereinbarung mit der Werkstatt
Nach Erhalt der Benachrichtigung sollten Sie zeitnah einen Termin mit einer Vertragswerkstatt des Herstellers vereinbaren. Die Durchführung der Rückrufmaßnahme ist für Sie in der Regel kostenlos.
3.
Durchführung der technischen Maßnahme
In der Werkstatt wird die erforderliche technische Maßnahme durchgeführt. Dies kann beispielsweise ein Software-Update oder der Austausch von Komponenten sein. Die Dauer des Eingriffs variiert je nach Modell und Umfang des Rückrufs.
4.
Erhalt einer Bestätigung des Rückrufs
Nach erfolgreicher Durchführung der Rückrufmaßnahme erhalten Sie in der Regel eine Bestätigung von der Werkstatt. Bewahren Sie dieses Dokument sorgfältig auf.
Ihre Rechte auf Entschädigung: Auch Jahre nach dem Skandal
Auch Jahre nach Bekanntwerden des Abgasskandals haben Verbraucher möglicherweise noch Ansprüche auf Entschädigung. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die individuelle Betroffenheit, die Rechtsprechung und mögliche Verjährungsfristen. Es ist ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen, um die eigenen Ansprüche zu prüfen.
- Individualklagen: Viele Verbraucher haben in den vergangenen Jahren Individualklagen gegen die Hersteller eingereicht.
- Musterfeststellungsklage: Die Musterfeststellungsklage in Deutschland bot einer Vielzahl von Verbrauchern die Möglichkeit, ihre Ansprüche geltend zu machen.
- Verjährung beachten: Es ist wichtig, mögliche Verjährungsfristen für Ansprüche im Auge zu behalten.
- Rechtliche Beratung: Bei Fragen zu Ihren Rechten sollten Sie sich an einen Rechtsanwalt wenden, der auf den Abgasskandal spezialisiert ist.
Blick nach vorn: Strengere Abgasnormen und die Zukunft der Mobilität
Der Abgasskandal hat die Automobilindustrie nachhaltig verändert und zu einem stärkeren Fokus auf Emissionen und Umweltschutz geführt. Zukünftige Entwicklungen umfassen:
- Strengere Abgasnormen: Künftige europäische Abgasnormen (z.B. Euro 7) werden deutlich strengere Grenzwerte für Schadstoffemissionen festlegen.
- Fokus auf Elektromobilität: Die Elektromobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird alsAlternative zu Verbrennungsmotoren gefördert.
- Transparenz und Kontrolle: Es wird verstärkt auf transparente Abgasmessungen und unabhängige Kontrollen gesetzt, um zukünftige Manipulationen zu verhindern.
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