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Vorsicht Blitzer: In Italien und Frankreich drohen hohe Bußgelder

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In vielen europäischen Nachbarstaaten drohen deutlich höhere Bußgelder für Autofahrer.

Grenzüberschreitende Bußgelder: Unser Überblick zeigt, was Autofahrer in Frankreich, Italien, Spanien, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden bei Verkehrsverstößen erwartet. So schützen Sie Ihr Urlaubsbudget vor unliebsamen Überraschungen.

Bußgelder für Autofahrer in Europa: Ein grenzüberschreitender Überblick

Wer mit dem Auto ins europäische Ausland reist, sollte sich nicht nur auf malerische Landschaften und kulturelle Highlights freuen, sondern auch die dortigen Verkehrsregeln und insbesondere die Bußgelder kennen. Denn was in Deutschland als Verwarnung abgetan wird, kann in anderen Ländern empfindliche Strafen nach sich ziehen. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über wichtige Verkehrsregeln und die drohenden Bußgelder in einigen beliebten Reiseländern Europas.

Wichtige Verkehrsregeln, die Sie in Europa beachten sollten

Auch wenn viele Verkehrsregeln in Europa harmonisiert sind, gibt es doch einige wichtige Unterschiede, die Sie kennen sollten:

  1. Geschwindigkeitsbegrenzungen: Diese variieren stark zwischen den Ländern (z.B. Autobahn-Limits).
  2. Promillegrenzen: Die erlaubte Blutalkoholkonzentration ist nicht überall gleich.
  3. Lichtpflicht: In einigen Ländern ist das Fahren mit Tagfahrlicht oder Abblendlicht auch tagsüber Pflicht.
  4. Mautgebühren: Viele europäische Länder erheben Maut auf Autobahnen und bestimmten Strecken.
  5. Umweltzonen: In zahlreichen Städten gibt es Umweltzonen, für die eine spezielle Plakette erforderlich ist.
  6. Handynutzung am Steuer: Die Strafen hierfür sind in vielen Ländern deutlich höher als in Deutschland.

Bußgelder in beliebten Reiseländern


Frankreich

In Frankreich sind die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen und andere Verkehrsverstöße oft höher als in Deutschland. Besonders streng wird die Nutzung von Handys am Steuer geahndet.

Verstoß Bußgeld
Geschwindigkeitsüberschreitung bis 20 km/h ab 135 EUR
Handynutzung am Steuer 135 EUR und 3 Punkte im Fahreignungsregister
Parkverstöße ab 17 EUR

Italien

In Italien sollten Autofahrer besonders auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen achten, denn die Blitzer-Dichte im beliebten Urlaubsland ist deutlich höher als hierzulande. Während in Italien 11.000 feste Blitzer installiert sind, gibt es in Deutschland nur über 4.300 Blitzeranlagen.

Verstoß Bußgeld Fahrverbot
Bis 10 km/h zu schnell bis 41 EUR -
10 km/h bis 40 kmh zu schnell 173 - 694 EUR 1-3 Monate
40 km/h bis 60 kmh zu schnell 543 - 2.170 EUR 6-12 Monate
Handy am Steuer 250 - 1000 EUR Punkteabhängig
Alkoholverstöße ab 527 EUR 3-12 Monate
Falschparken ab 45 EUR -

Spanien

Spanien ist bekannt für seine strengen Verkehrskontrollen und hohen Bußgelder. Besonders teuer wird es bei Verstößen gegen die Promillegrenze und Geschwindigkeitsüberschreitungen.

Verstoß Bußgeld
Geschwindigkeitsüberschreitung bis 20 km/h ab 100 EUR
Alkoholverstöße ab 500 EUR
Handynutzung am Steuer ab 200 EUR

Schweiz

In der Schweiz sind die Bußgelder besonders hoch, insbesondere für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Auch andere Verkehrsverstöße werden streng geahndet (Hinweis: Die Schweiz ist kein EU-Land, die Vollstreckung kann abweichen).

Verstoß Bußgeld
Geschwindigkeitsüberschreitung bis 20 km/h innerorts ab 170 CHF
Handynutzung am Steuer 100 CHF
Falschparken ab 40 CHF

Belgien

In Belgien sollten Autofahrer besonders auf die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen achten. Auch die Promillegrenze wird streng kontrolliert.

Verstoß Bußgeld
Geschwindigkeitsüberschreitung bis 10 km/h innerorts ab 55 EUR
Alkoholverstöße ab 179 EUR
Handynutzung am Steuer ab 100 EUR

Niederlande

In den Niederlanden sind die Bußgelder für Verkehrsverstöße ebenfalls sehr hoch. Besonders bei Geschwindigkeitsüberschreitungen und der Nutzung von Handys am Steuer wird rigoros durchgegriffen.

Verstoß Bußgeld
Geschwindigkeitsüberschreitung bis 10 km/h innerorts ab 60 EUR
Handynutzung am Steuer ab 240 EUR
Parkverstöße ab 95 EUR

Tipps, um Bußgelder im europäischen Ausland zu vermeiden

Mit der richtigen Vorbereitung können Sie unliebsame Überraschungen und hohe Bußgelder im Urlaub vermeiden:

  1. Informieren Sie sich vorab: Recherchieren Sie die Verkehrsregeln Ihres Reiselandes.
  2. Halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen: Achten Sie auf die oft abweichenden Limits.
  3. Vorsicht beim Parken: Falschparken wird in vielen Ländern teuer geahndet.
  4. Alkohol am Steuer vermeiden: Die Promillegrenzen sind oft niedriger als in Deutschland.
  5. Handy weg während der Fahrt: Nutzen Sie Freisprecheinrichtungen.
  6. Mautgebühren einkalkulieren: Informieren Sie sich über Mautpflicht und Zahlungsmöglichkeiten.
  7. Umweltzonen beachten: Klären Sie ab, ob Sie eine Umweltplakette benötigen.

Die Vollstreckung von Bußgeldern in der EU

Innerhalb der Europäischen Union können Bußgelder ab einer bestimmten Höhe (derzeit 70 Euro) auch im Heimatland des Fahrers vollstreckt werden. Dies bedeutet, dass Sie auch nach Ihrer Rückkehr aus dem Urlaub Post von ausländischen Behörden erhalten können. Es ist daher ratsam, Bußgelder im Ausland ernst zu nehmen und gegebenenfalls zu bezahlen, um zusätzliche Kosten und Ärger zu vermeiden.

* Informationen der Europäischen Kommission zum Fahren im Ausland

Quellen


Oliver Godolt

Oliver Godolt

SEO- & Legal-Tech Experte

Mit 20+ Jahren Erfahrung in der Digitalbranche, davon 10 Jahre Spezialisierung auf Kanzleien und verschiedene Rechtsgebiete: Verkehrsrecht Scheidungsrecht Medizinrecht Arbeitsrecht Verbraucherrecht