Ein kurzer Blick aufs Smartphone, eine schnelle Nachricht getippt – Ablenkung am Steuer ist gefährlich und kann fatale Folgen haben. Rheinland-Pfalz geht nun als erstes Bundesland einen konsequenten Schritt zur Ahndung solcher Verstöße: Sogenannte Handy-Blitzer sind ab sofort im Einsatz. Ein neues Polizeigesetz macht es möglich, die Nutzung von Mobiltelefonen und Tablets am Steuer künftig effektiver zu überwachen und zu sanktionieren.
An Autobahnbrücken werden hochauflösende Kameras installiert, die schräg nach unten durch die Frontscheibe der Fahrzeuge filmen. Diese Kameras sind:
Die Behörden können so schnell die Standorte wechseln, was das Abschreckungspotential erhöht, da Autofahrer nicht wissen, wo genau gefilmt wird.
Das System ist darauf programmiert:
Anschließend erfolgt die Bewertung der Aufnahmen durch geschulte Polizeibeamte.
Die Einführung der Monocam in Rheinland-Pfalz basiert auf einer Novelle des Polizeigesetzes, die den Einsatz unter strengen Auflagen erlaubt, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Autofahrer, die vom Handyblitzer bei der Benutzung eines elektronischen Geräts, gefilmt werden, müssen mit folgenden Strafen aus dem aktuellen Bußgeldkatalog rechnen:
Verstoß | Pkt. | BG | FV | Einspruch? |
---|---|---|---|---|
Nutzung des Handys als Fahrer | 1 | 100 EUR | Nein | Prüfen ** |
Nutzung des Handys als Fahrer + andere gefährdet | 2 | 150 EUR | 1 Monat | Prüfen ** |
Nutzung des Handys als Fahrer + Sachbeschädigung | 2 | 200 EUR | 1 Monat | Prüfen ** |
Nutzung Blitzer App | 1 | 70 EUR | Nein | Prüfen ** |
Beim Fahrradfahren telefoniert | - | 55 EUR | Nein | Prüfen ** |
Wenn Sie einen Bußgeldbescheid aufgrund eines Handyverstoßes in Rheinland-Pfalz erhalten haben, prüfen Sie die Details sorgfältig. Achten Sie auf das Datum, die Uhrzeit und den Ort des Verstoßes. Bei Unklarheiten oder wenn Sie der Meinung sind, dass die Aufnahme fehlerhaft ist, haben Sie das Recht, Einspruch einzulegen. Es kann ratsam sein, sich rechtlich beraten zu lassen.
Die Meinungen zur Einführung der Handy-Blitzer sind geteilt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Maßnahme auf die Verkehrssicherheit und die Akzeptanz in der Bevölkerung auswirken wird.
Andere Bundesländer beobachten den Einsatz in Rheinland-Pfalz aufmerksam. Eine bundesweite Einführung in der Zukunft ist denkbar, sollte sich das Pilotprojekt als erfolgreich erweisen und die rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden.